Geschichte
Nach dem II. Weltkrieg
Nach dem Kriegsende 1945 diente die Bahnanlage für den Abtransport der demontierten militärischen Anlagen und Einrichtungen. Im Herbst 1946 überließ die Militärregierung das gesamte Bahnmaterial der Reichsbahndirektion Münster, die somit Eigentümerin der ehemaligen Marinebahn wurde. Im Januar 1947 verfügte der Auricher Regierungspräsident Dr. Berghaus zu überprüfen, inwieweit die vorhandenen Gleisanlagen für eine Straßenbahnlinie nutzbar wären.. Das beauftragte Wasserstraßenamt Norderney führte eine Bestandsaufnahme des festen und rollenden Bahnmaterials durch:
20 000 m Schienen, 15 000 Holzschwellen, 10 Rechtsweichen, 6 Linksweichen,
14 Rungenwagen, 12 O-Wagen, 4 Gerätewagen, 2 Diesellokomotiven (50 PS, 40 PS),
1 Dampflokomotive, 1 Gleiskraftwagen
Kurverwaltung und Gemeinde Norderney waren aber an einer Inbetriebnahme der Bahnanlage nicht interessiert und verzichteten ausdrücklich auf die Übernahme. Bis zum Februar 1947 war bereits ein Großteil der Schienen und des Fahrzeugparks zum Festland transportiert worden. Ein großer Teil der Bahnschwellen dagegen landete in den Öfen der Insulaner. Im Herbst 1947 war der Abbau der Bahn- und Gleisanlagen beendet - damit auch nach dreißig Jahren die Geschichte einer Eisenbahn auf Norderney. Allein der noch erhaltene „Bahnhof Stelldichein" kündet von dieser Zeit.